Die energiebezogene Leistung = messbare Ergebnisse bezüglich Energieeffizienz, Energieeinsatz und Energieverbrauch

Energiebezogene Leistung

Die Ermittlung der energiebezogenen Leistung.

Laut Kapitel 6.6 Planung der Energiedatensammlung der ISO 50001 ist bereits in der Planungsphase eine Energiedatensammlung mit groben Datengruppierungen festzulegen. Dazu gehören im ersten Schritt Energieverbrauchsdaten, relevante Variablen, Daten betrieblicher Kriterien, statistische Daten und Ist-sowie Plandaten aus dem Aktionsplan. In späteren Folgeschritten werden diese Gruppierungen um Daten erweitert und verfeinert – der Fokus liegt jedoch in der Einführungsphase bei den SEUs.

Die Ermittlung der energiebezogenen Leistung dient dazu, Schwerpunkte festzulegen, Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten und die Wirksamkeit zu überwachen, Zielerreichungsgrade zu prüfen und gegenüber der Zertifizierungsgesellschaft nachzuweisen, dass Verbesserungen zu Stande gekommen sind.

Der Plan für die Energiedatensammlung bietet dabei die Grundlage für die Überprüfung der Verbesserung der Energieeffizienz (Energieeffizienz = die quantitative Beziehung zwischen Energieeinsatz und Ertrag verbessert sich) Ihres Unternehmens sowie der Wirksamkeit des Managementsystems. Ohne den Nachweis, dass sich die energiebezogene Leistung verbessert hat, lässt sich eine Zertifizierung nach ISO 50001 bald nicht mehr aufrechterhalten.

Die zentralen Herausforderungen für ein funktionierendes Energiemanagementsystem bestehen dabei besonders darin, die energetischen Zusammenhänge eines Unternehmens abzubilden, wesentliche Informationen bereitzustellen und richtig zu interpretieren, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wie bereits erwähnt, muss die oberste Leitung der Organisation ein klares Bekenntnis zur Erfassung der aktuellen Situation abgeben und die Bereitstellung der Mittel (Ressourcen) veranlassen.

Die Energiedatensammlung.

Bevor die Energiedatensammlung erhoben werden kann, ist eine Bestandsaufnahme durchzuführen. Bei der Bestandsaufnahme werden folgende Schritte durchlaufen:

  • Festlegung von Ziel und Zweck
  • Messung der Energieströme und Datensammlung
  • Datenaufbereitung
  • Bildung von Energiekennzahlen
  • Erstellung einer Input – Output Analyse
  • Auswertung

Legen Sie einen Plan für alle Energiedaten fest, die zur Überwachung der Hauptmerkmale der Tätigkeiten, die sich auf die energiebezogene Leistung auswirken, erforderlich sind. Ziel ist es, die Art und Menge der im Unternehmen verwendeten Energie zu ermitteln. Sie müssen weiterhin festlegen, in welcher Form und in welchen Abständen die Daten gesammelt und aufbewahrt werden. Nur mit dieser Aussage ist es Ihnen möglich, den erwarteten mit dem tatsächlich gemessenen Energieverbrauch in den festgelegten Abständen zu vergleichen und korrekt zu bewerten.

Während der Einführungsphase des EnMS ist der Zeitaufwand zur erstmaligen Datenerhebung höher und verbraucht somit höhere Ressourcen.

Messung der Energieströme.

Die Datenerhebung ist die Grundlage der Analyse. Bevor die Datensammlung, Messung und Analyse beginnen, sollten die Energiearten und Energielieferanten bekannt und vorhandene Dokumentationen aktuell sein. Datenlücken können durch weiter Messungen gefüllt werden. Sind Messungen nicht möglich, können auch Schätzungen durchgeführt werden. Es ist wichtig festzulegen, welche Daten überhaupt gesammelt und aufgezeichnet werden müssen. Beispiele für relevante Daten sind:

  • Energierechnungen (Leistung, Tarif, Preise, Kosten…)
  • Energietransport und Energieumwandlung
  • Personalkosten
  • Wartung etc.

Infrastruktur und Infrastrukturanlagen.

Infrastrukturanlagen (Heizung, Druckluft, Dampfkessel etc.) stellen die benötigte Energie zur Verfügung um z.B. Produktionsanlagen überhaupt betreiben zu können.

Zur Energiedatensammlung der Infrastrukturanlagen benötigt man:

  • Name der Anlage
  • Hersteller/Typ/Baujahr
  • Leistung
  • Energieträger
  • Effizienz (falls vorhanden)
  • Betriebsbedingungen (wichtig für die Variablen)
  • Wartung (Intervalle und ggf. Wartungspartner)
  • Wichtig: der technische Zustand

Zur Energiedatensammlung der Verbraucher benötigt man:

  • Bezeichnung und Typ
  • Hersteller und Baujahr
  • Produktionskapazität
  • Leistungsbedarf max.
  • Energieverbrauch
  • Betriebsweise und Betriebszeiten
  • Steuer- und Regelungsmöglichkeiten
  • Auch hier Wichtig: der technische Zustand

Für die Darstellung der Energieströme können Sie natürlich Excel verwenden – weitere Möglichkeiten finden Sie z.B. unter https://www.ifu.com/en/e-sankey/

Der Nachweis der Verbesserung der energiebezogenen Leistung erfolgt grundsätzlich über einen Vergleich der IST-Werte der EnPIs mit der energetischen Ausgangsbasis.

Beispiele:

Beispiel: Eine Maschine verbraucht in 2018 250 kWh und im Jahr 2019 220 kWh Strom pro Tonne des Produkts. 220 – 250 = – 30 kWh Strom pro t Produkt.
In Prozent: ((220 – 250)/250)*100 = –12 % kWh Strom pro t Produkt.

Nachdem Sie entschieden haben, wer welche Aufgabe übernimmt, ist es notwendig herauszufinden, ob alle betroffenen Mitarbeiter die Kompetenzen besitzen, um Ihre Aufgaben im Bereich des Energiemanagements durchzuführen. Dies gilt sowohl für das Energieteam als auch für alle weiteren relevanten Personen in Schlüsselpositionen. Geeignete Weiterbildungsmaßnahmen zielen darauf ab, entsprechendes und nötiges Wissen im Unternehmen aufzubauen und das Bewusstsein der einzelnen Beschäftigten über die Wichtigkeit des Energiemanagements zu stärken.

Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung sind eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg des Energiemanagements in Ihrem Unternehmen. In jedem Fall ist es wichtig, Ihre gesamte Belegschaft zur aktiven Teilnahme zu motivieren und zu fördern. Die Sensibilisierung zum Thema Energiemanagement sollte auch an ihre Lieferanten weitergetragen werden. Lassen Sie sich bei techn. Neuanschaffungen immer eine Amortisationsrechnung darlegen.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner